Mehr bezahlbare und akzeptable Wohnungen in Soest (März 2012)

„Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen - das geht nicht, damit kommt man nicht weiter“, sagt Georg Karbowski von der Caritas. „Da wird ganz eindeutig der Kopf in den Sand gesteckt“, betont Michael König von der Sozialberatungsstelle.
Auch andere Vertreter sozialer Dienste in Soest finden deutliche Worte: In Soest fehlen kleine, akzeptable Wohnungen zum annehmbaren Mietpreis. Die Gruppe spricht ganz klar von untragbaren Zuständen und von einer Notlage, die sogar dazu führe, dass Menschen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben, in Unterkünfte ziehen, die nicht einmal beheizt, die schlichtweg im „unwürdigen Zustand“ sind. Mitarbeiter des Perthes-Werkes, der Diakonie, des Caritas-Verbandes und der Frauenhilfe sprechen in einem Brief, den alle unterschrieben haben, einen klaren Appell aus.

Sie wenden sich an den Sozialausschuss und beantragen, die Stadt möge Menschen mit geringem Einkommen im Blick behalten, ebenso Betagte und Behinderte: Sie alle brauchten vernünftige Wohnungen.
„Heftig empört“, beschreibt Michael König die Reaktion, als er erstmals hörte, die Stadt wolle das bisher wenigstens in der Planung noch festgeschriebene Jahresziel streichen, im ausreichenden Maße geeignete Wohnungen zu vermitteln. Er wertet das als Zeichen der Resignation - etwa aus der Erkenntnis heraus, der vielen Nachfragen derzeit ohnehin nicht Herr zu werden. „Eine bedenkliche Entwicklung“ meinen die Antragsteller und fordern, sich zu besinnen und Signale zu setzen.

Die Stadt möge (wieder) deutlich machen, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Bestrebungen unterstützt, zusätzlichen preiswerten Wohnraum zu realisieren. In dem Schreiben heißt es: „Eine bezahlbare, angemessene und menschenwürdige Wohnung ist die Basis für jedes Leben in einer sozialen Gemeinschaft. Wir können nicht verstehen, dass ein solches Ziel nicht mit zu den wichtigsten Aufgaben jeder Kommune gehört.“
Und: „Bilder, wie wir sie in der Winterzeit in den Abendnachrichten aus osteuropäischen Wohnungen sehen konnten, sind in etwas milderer Form auch in Soest zu finden.“

Weitere Informationen

Den Antrag an die Stadt Soest im Wortlaut finden Sie hier:

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